Vom alleine reisen

Ich werde wach von etwas nassem, dass auf meine Stirn tropft. Langsam öffne ich die Augen. In der Nacht hat sich über mir Kondenswasser gebildet. Ich drehe mich auf die Seite. Um mich herum ist gerade einmal soviel Platz, dass ich mich auf die Ellenbogen gestützt leicht aufrichten kann. Mein Rucksack liegt direkt über meinem Kopf.

Vor vier Jahren begab ich mich auf ein besonderes Abenteuer. Für drei Wochen reiste ich alleine durch ein mir völlig unbekanntes Land.

Durch eine neue Bekanntschaft erfuhr ich von Norwegen, dessen Bilder und Geschichten mich sofort an das schönste Land, das ich je bereist hatte erinnerten.

Nach meiner Neuseelandreise 2015 hatte ich das Gefühl ein Stück meines Herzens im Land hinter der weißen Wolke zurück gelassen zu haben.

Es stand also außer Frage, dass ich nach Norwegen reisen würde. Mit seiner rauen, felsigen Landschaft, den Fjorden und Wäldern.

Alleine Reisen besitzt seine eigenen Reize und ist wahrhaftig ein Abenteuer. Bereits bei der Reiseplanung konnte ich selbst entscheiden, wohin ich gehen und was ich mir ansehen wollte. Ich musste mich nach keinen weiteren Ansprüchen oder Wünschen richten. Ich konnte die Reise planen, die perfekt auf mich und meine Bedürfnisse abgestimmt sein würde. Als ich aufbrach war ich ganz auf mich alleine gestellt. Jede Entscheidung traf ich nach meinen Wünschen und meinem Bauchgefühl.

Mit meinem neuen ein Personen Zelt im Rucksack stieg ich also in den Zug Richtung Hamburg, von wo aus ich mit der Fähre weiter nach Göteborg und mit dem Bus nach Oslo fahren würde. Das erste mal ganz allein. Aufgeregt, etwas unsicher, aber jetzt schon stolz saß ich auf meinem Sitz und träumte vor mich hin, während die vorbeiziehende Landschaft sich langsam veränderte. Diese Reise offenbarte mir Seiten an mir selbst, die ich viel zu oft in den Hintergrund gedrängt hatte. Selbstbewusst lief ich durch die Straßen einer fremden Stadt, sprach Menschen an und fotografierte spannende Gesichter die mir ins Auge fielen.

Ich genoss das allein sein, das da sein. Auf meiner Reise hatte ich viele schöne Begegnungen mit Menschen, an die ich mich gern zurück erinnere. Tiefe Gespräche und geteilte Momente, die auf Reisen wie von selbst passieren. Die Menschen öffnen sich und du öffnest dich. Im Nachhinein überwiegen die schönen Erinnerungen. Genau so wie die Momente der Freude, des Staunens und Jubels, waren jedoch auch die der Einsamkeit und Sehnsucht. Vielleicht auch der Traurigkeit. Ich weiß noch genau, wie ich mir nicht selten jemanden an meiner Seite wünschte, mit dem ich all meine Erlebnisse teilen konnte.

Daher ist es umso schöner, nun einen Partner an meiner Seite gefunden zu haben, den es genau wie mich hinauszieht. Aus dem Alltag, in die Welt, die Natur und irgendwie auch das Ungewisse. Mit dem ich die kühnsten Abenteuer verwirklichen und gemeinsam über mich und uns hinaus wachsen kann.

Nach unserer Fährüberfahrt von Italien nach Albanien befinden wir uns nun im schönen Griechenland. Gemeinsam bereisten wir die Halbinsel Lefkada und sind nun wieder auf dem Festland. Bald werden sich die Wege von Tine, Sandro, Jonathan und mir wieder trennen. Uns zieht es weiter in den Osten, nach Rumänien und Ungarn, wo meine Familie ihre Wurzeln hat. Tine und Sandro fahren in die entgegengesetzte Richtung über Albanien nach Kroatien.

Momentaufnahmen

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Jennifer Schröder

    Hallo ihr 3 🙂 Hier schreibt die Jenny:) Jonathan und Emil kenne ich von der Jugendfarm in Kornwestheim. Dich liebe Fanny kenne ich noch nicht . Euer Blog ist wirklich traumhaft, ich hab ihn aufgesogen wie ein Buch dass dich mitzieht und nicht mehr loslässt.

    Mein Traum ist es schon lange zu Reisen, durch euren Blog ist mir das nochmals bewusster geworden.

    Ich freue mich noch mehr von Euch zu lesen und freue mich für Euch dass ihr schon so viel erleben durftet und erlebt habt 🙂

    Ich wünsche Euch noch ganz viele schöne tolle Abenteuer und werde während ihr auf Reisen seid daran arbeiten meinen Traum zu verwirklichen.

    Ich hoffe ich darf dich liebe Fanny auch mal kennenlernen und freue mich wenn Luna , Emil hoffentlich bald wieder sieht 🙂 Luna ist meine Goöden Retriever Hündin und meine treue Begleiterin.

    Ich schicke euch viel Sonne und passt auf Euch auf und bleibt gesund und Munter 🙂

    Liebe Grüße Jenny und Luna

    1. Fanny

      Liebe Jenny, vielen Dank für deine lieben Worte. Zu Reisen ist eine unvergessliche Erfahrung, die einen in vielerlei Hinsicht bereichert. Es ist so schön zu hören, dass du deinen Traum nun weiter verfolgst. ✨ Ganz liebe Grüße an euch zwei zurück!

  2. Jennifer Schröder

    Da ist mir tatsächlich ein Schreibfehler passiert . Golden Retriever Hündin Luna 🙂

    Nochmals liebe Grüße von uns zweien 🙂